Tageszeichnungen

Ausgehend von der Frage wie sich Kunst in einem regelmäßigen Arbeitsprozess verhält entstand 2011 meine Idee zum Projekt „TAGESZEICHNUNGEN“, welches ich 2012, ein Schaltjahr, mit 366 Tuschezeichnungen umgesetzt habe.

Unter festgelegten Bedingungen bezüglich des Zeitrahmens, Material und Technik (Tusche auf Zeichenpapier im A3-Format) habe ich mir die Verpflichtung auferlegt, täglich mindestens eine Zeichnung anzufertigen, unabhängig was da komme. Inhalt und Qualität der Zeichnung spielt keine Rolle. Der Wert jeder Zeichnung aus diesem Projekt ist gleich, unabhängig von Inhalt, Aufwand und Qualität. (Sollte ich mal, wodurch auch immer, überhaupt nicht in der Lage sein eine Zeichnung zu erstellen, dann würde ein leeres Blatt an dieser Stelle präsentiert – signiert und datiert selbstverständlich, damit es den gleichen Wert wie jede der anderen Zeichnungen aus diesem Projekt hat).

Bei dem Projekt geht es in erster Linie um Produktion und Wert von Kunst. Es geht um Regelmäßigkeit und Ausdauer. Es geht um die Sichtbarkeit von Höhen und Tiefen, Motivation, Kreativität, Zeit, Entwicklung (linear, unregelmäßig oder Brüche), Qualität der künstlerischen Tätigkeit, des Werkes. Und die Frage wie sinnvoll überhaupt regelmäßiges Arbeiten in der Kunst ist.

Das Projekt TAGESZEICHNUNGEN wurde erstmals im Sommer 2013 in der Galerie „ROOT am Savignyplatz“ in Berlin Charlottenburg mit einer Auswahl der Zeichnungen ausgestellt.

Die hier ausgewählten Zeichnungen aus dem Projekt stammen aus den ersten sieben Tagen des April 2012 und dem gesamten Monat Juli 2012.